Was bedeutet Athletik?

Athletik – oder was ist überhaupt Athletik?

Selbst Wikipedia hat auf die Frage nach dieser scheinbar einfachen Frage keine passende Antwort. Was also können wir hier liefern?
Athletik selbst ist kaum zu definieren, zu unterschiedlich sind die Auffassungen darüber, was Athletik im Wesentlichen bedeutet.
Man kann aber klar unterscheiden zwischen Schwer– und Leichtathletik.
Jeder einzelne von uns hat seine individuelle Vorstellung davon, was für ihn athletisch ist. Reduziert man Athletik nur auf die rein körperlichen Merkmale und das Aussehen, oder gehen wir weiter und beachten die Bewegungsfähigkeiten. Die Beschreibungen in Bezug auf Athletik gehen daher sehr weit auseinander.
Es können also auch sportliche Idole oder sportliche Vorbilder sein, die wir als Athleten bezeichnen und an denen wir uns sportlich und körperlich orientieren. Genau wie beim Schönheitsideal auch, hat sich bei unterschiedlichen Menschen eine andere Betrachtungsweise der Dinge etabliert, woraus wiederum eine Differenzierung des Athletikbegriffs resultiert. Auch sind geografische Unterschiede auszumachen, je nachdem welche Sportart dominiert und ausgeübt wird. So ist durchaus denkbar, dass in Australien und Neuseeland Rugbyspieler ganz oben auf der Liste stehen, während in anderen Ländern unter dem Begriff keine konkrete Sportart in Zusammenhang gebracht wird.
Um Athletik ging und geht es auch immer dann, wenn sich Athleten im Wettkampf messen.

Athletische Fähig- und Fertigkeiten

Schon im Kindesalter gilt es motorische, koordinative und athletische Fertigkeiten zu trainieren. Der Schulsport setzt hier an und beinhaltet im Lehrplan bereits, dass Kinder Ihre Bewegungsfähigkeiten ausprägen sollen. Auszug aus dem Lehrplan:
„Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, um den Erwerb von Bewegungssicherheit in alltäglichen Bewegungsgrundformen, um die Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit und das Zusammenspiel der Sinne, um die Raumorientierung sowie um die Entwicklung und Stabilisierung koordinativer und konditioneller Fähigkeiten.“

Im Kindesalter werden die Übungen und Bewegungen gelernt, die später unter Belastungsgesichtspunkten die athletischen Fähigkeiten trainieren.
Besonders im Hinblick auf die koordinativen Fähigkeiten wie

  • Gleichgewichtsfähigkeit
  • Reaktionsfähigkeit
  • Umstellungsfähigkeit
  • Rhythmisierungsfähigkeit
  • Kopplungsfähigkeit
  • Orientierungsfähigkeit
  • Differenzierungsfähigkeit

ist das Athletiktraining im besonderen Maße geeignet, die grundlegenden Fähig- und Fertigkeiten zu trainieren. Die athletische Grundausbildung legt die Basis für alle weiteren athletischen Fertigkeiten, die dann in den einzelnen Sportarten trainiert und entsprechend ausgeprägt werden können.

Optimierung der Bewegungseffizienz

Im Athletiktraining steht im Vordergrund, dass die Bewegungseffizienz optimiert werden soll. Dies kann im Hinblick auf viele Faktoren über Sieg oder Niederlage, ob man im Mittelfeld mitspielt oder ganz oben, ausschlaggebend sein.
In vielen modernen Sportarten kann die optimierte Bewegungsökonomie und Bewegungseffizienz über Sieg oder Niederlage entscheiden. Im Hinblick auf Bewegungseffizienz sind wieder die athletischen Fähigkeiten

  • Kraft
  • Kraftausdauer
  • Agilität
  • Sprungkraft
  • Dynamik
  • Maximalkraft
  • Beweglichkeit
  • Geschwindigkeit
  • Koordination
  • Explosivität
  • Genauigkeit

im Fokus des Trainings. Wir sehen also, dass wir das Training unter der Berücksichtigung aller athletischen Fähigkeiten gestalten müssen. Erst wenn wir allumfassend trainieren und jede einzelne Komponente involvieren, erhalten wir die gewünschten Ergebnisse.

Stabilisierung und Kräftigung des Cores

Die Grundlage des Athletiktrainings und der athletischen Fähigkeiten ist die Stabilisierung des Cores, der Rumpfkraft. In den jeweiligen Sportarten (Fußball, Rugby und Golf) sind selbstverständlich noch eine Reihe anderer Fähigkeiten gefordert.
Allen gemeinsam ist aber, dass ohne einen stabilen Rumpf keine andere Fertigkeit ausgeprägt werden kann. Ohne eine stabile Körpermitte ist es nicht möglich:

  • schnell zu sprinten
  • hart zu schießen
  • einen Gegner zu tackeln ohne sich zu verletzen
  • den Ball präzise und weit zu schlagen

Die Übungen für einen stabilen Rumpf bilden also das „Kerngeschäft“ des Athletiktrainings und somit die Basis oder Grundlage aller anderen Übungen. Selbstverständlich sollen die anderen Übungen aber deshalb nicht vernachlässigt werden. Es geht nur darum, klar zu machen, dass ohne diese Basisübungen für den Rumpf keine anderen Übungen zielgerichtet erlernt und geübt werden können.